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Miteinander Leben - Eine kleine Zeitreise durch die Geschichte der Kindheit, Kinderuniversität Ludwigsburg, 12.12.2013, 16.00 Uhr

Do, 12.12.2013, 16.00 Uhr

Miteinander Leben - Eine kleine Zeitreise durch die Geschichte der Kindheit

Dozentin: Heike Fink von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg 

In der frühen Kindheitsforschung wurden Kinder als unfertiges und defizitäres Wesen wahrgenommen, welches sich erst über mühsame Anstrengungen zu einem Erwachsenen und damit vollwertigen Mitglied der Gesellschaft entwickeln musste; heute gelten Kinder als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft wie alle anderen Altersgruppen auch!
Im Mittelalter galten Kinder als „kleine Erwachsene“, die mit „großen“ Erwachsenen zusammenlebten und dementsprechend streng erzogen wurden - für sie gab es keinen extra Kindergarten und keine Schule und sie beschäftigten sich mit den gleichen Dingen wie die Erwachsenen auch, zum Beispiel mit Arbeit. Im 14. Jahrhundert veränderte sich dann das Bild von den Kindern, und man begann sie mehr zu beachten und es als Aufgabe der Erwachsenen zu sehen, die Kinder auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten - alledings nicht weniger streng. Sie galten nicht mehr als „kleine Erwachsene“, sondern als entwicklungsfähige Menschen mit besonderen Rechten und Ansprüchen. Reiche Kinder kamen zuerst in den Genuss von Unterricht, arme Kinder mussten nach wie vor hart arbeiten, wurden oft krank und starben dementsprechend früh.
Mit der Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht Ende des 19. Jahrhunderts besserte sich die Situation aller Kinder, und nun schon seit Zeiten der Urgroßeltern, Großeltern und Eltern heutiger Kinder gilt die Kindheit als Schon- und Schutzraum für Erziehung, Bildung und Entwicklung - für Spiel, Freizeit und Kindsein. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts war die oberste Prämisse die Unterstützung und Förderung des Kindes bei der Entwicklung zu einer individuellen Persönlichkeit, was ein gleichberechtigtes Verhältnis zwischen Eltern und Kindern voraussetzt.

Und was bedeutet Kindheit heute? Heute haben Kinder zwar gesetzlich verankerte Rechte, aber auch einen vollen Terminkalender, verabreden sich per Handy und werden zwangsläufig von den Eltern von Termin zu Termin mit dem Auto gefahren. Wenn sie noch jünger sind, dürfen sie in der Freizeit nicht einmal alleine raus. Familienformen und -strukturen haben sich verändert und die meisten Kinder können zu Hause nicht mehr immer auf Geschwister bzw. beide Elternteile als Interaktionspartner zurückgreifen, was früher eine Selbstverständlichkeit darstellte.

Im Vortrag der Kinder-Uni wird die Zeitreise durch die Kindheitsgeschichte an vielen spannenden Stationen Halt machen.

Mit anschließender Zeugnisverleihung des Vorlesungsjahres.

Bitte beachten Sie: Anmeldungen werden nur schriftlich oder online angenommen.
Die Veranstaltung dauert etwa eine Stunde.

Veranstalter

Kinderuniversität Ludwigsburg
Mathildenstraße 21/1
71638 Ludwigsburg

Veranstaltungsort

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Reuteallee 46
71634 Ludwigsburg